Musik machen ist einfach
‚Du musst nur die richtigen Töne zur richtigen Zeit spielen!‘
Das sagt zumindest Keith Jarrett, mein Lieblings – Jazzpianist.
Er war es auch, der vor zehn Jahren mitten bei einem Auftritt seines Trios in Perugia den Veranstaltern befahl, das Licht auf der Bühne auszumachen, weil er sich durch das Blitzen von Fotoapparaten gestört fühlte.
Ich war dabei damals, beim Umbria Jazz Festival, als es plötzlich stockfinster wurde in der Arena Santa Giuliana.
Die Presse verurteilte ihn später als arroganten Egozentriker.
Ich war auch sauer.
Und zugleich war es eine Offenbarung für mich.
Ich sah nichts und doch konnte ich den Raum förmlich hören, der sich durch das Trio mit Klang füllte.
Töne = Raum.
Die verschiedenen Ebenen von Raum
Es entstand ein Haus: tief im Keller der erdende Kontrabass des Gary Peacocks, brummend und verankert im Fundament.
Ganz oben im Dachgeschoss die rechte Hand des Meisters: die Königin.
La Melodia.
Perlende Läufe meist einzelner Töne, Kaskaden mit unglaublicher Präzision und Klarheit.
Präsenz.
Dazwischen im Erdgeschoss die linke Hand des Meisters mit Akkorden – die Harmonie, welche Bass und Melodie miteinander vermählt.
Fläche.
Es ist unglaublich schön zu sehen, wie dieses Haus lebt!
In meinem Unterricht erkläre ich meinen Schülern gerne das Konzept des Hauses, welches die Töne, den Raum repräsentiert.
Der größte Fehler bei Musiksessions
Häufig erlebe ich in Musik – Sessions, dass das Haus wackelt oder nur ein Flachdach hat.
Die Melodie geht völlig unter oder wird zugedeckt von entweder konkurrierenden anderen Elementen im Dachgeschoss (z.b. Saxofon) oder etwa von zu viel Gitarrenschrubbschrubb auf der Harmonieebene (Erdgeschoss).
Schwierig auch der Solo – Bar – Piano Kontext, in dem der Pianist* alle drei Ebenen alleine bedient.
Häufig sind hier einzelne Elemente des Hauses zu stark oder zu schwach ausgeprägt oder werden einfach gar nicht berücksichtigt.
Für einen stimmigen Gesamtklang ist es sehr wichtig, die einzelnen Elemente und deren Funktionen auf dem Schirm zu haben.
Und damit du nicht den Fehler machst, immer alle 3 Elemente gleichzeitig zu spielen.
Das ist viel zu anstrengend.
Es genügt, die Illusion von Raum zu schaffen.
Wenn du das berücksichtigst, wird es wie von selbst geschmackvoll und musikalisch.
Umbria Jazz, Perugia
Geschmackvolle Musik machen
In meinem brandneuen Kurs BAR PIANO EVENING zeige ich dir an 3 lockeren Abenden bei kühlen Drinks genau dieses Konzept von Raum und Zeit und wie du mühelos einfache Klassiker spielst.
Dazu werden wir unter anderem die drei Elemente auf mehrere Pianos aufteilen, so dass es leichter in der Umsetzung ist und schnell das richtige Bar Piano Feeling aufkommt.
Ach ja, den Schlagzeuger Jack De Johnette habe ich ganz vergessen. Er hält das ganze Haus zusammen und bringt es auf die Schienen. Wie ein fahrender Zug …
aber zum Thema ZEIT dann mehr im Kurs …
Es sind noch 2 Plätze frei!
Let Music Begin,
Florian
PS: Für den GITARRENKURS FORTGESCHRITTENE F8 ab kommenden Mittwoch gibt es schon 10 Anmeldungen. Da wären noch 2 Plätze frei!
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